“Seit 1991 Mitglied der IKG in der Sparte Foto-, Video- und Computerkunst, hat in den letzten Jahren zahlreiche Fotoarbeiten zum Thema “...der Bäume Seele” gemacht und stellte diese Bilder - in Dialog gebracht mit Fundstücken, die er von seinen Wanderungen mitnahm - in den Räumen des Stadttorturms aus.
Heinrich Wagner wollte mit dieser Ausstellung das (Teil-)Ergebnis seiner Suche nach seinem persönlichen Verhältnis zur Natur vorlegen und diese zum Ausgangspunkt für eine Interaktion mit dem Publikum machen. Ursprung für die fotografischen Arbeiten Wagners sind Fotos von menschenleerer Natur, worin er das (natur)gestaltende Subjekt Mensch in Form von (Bild)spuren sichtbar macht.
Ergänzt mit Fundstücken (Zeugnisse menschlicher Existenz) entstehen quasi bildliche Behauptungen, die der Ausstellungsbesucher nachvollziehen, ergänzen oder auch annullieren kann.
Hiermit wird mit dem gewohnten Ablauf einer Ausstellung gebrochen. So war die Ausstellungseröffnung am 23. November keine im herkömmlichen Sinn, es war vielmehr ein zeitlicher Nullpunkt eines unbestimmbaren Prozesses, begrenzt auf eine Dauer von 19 Tagen. Diesem Nullpunkt gingen Aufrufe, sich am Prozess aktiv zu beteiligen, voraus. Da für Absicht und Ziel im Rahmen seines Vorhabens kein Platz war, setzte Wagner sich dem Risiko des Unvorhersagbaren aus. Der 19tägige Prozess wollte von Heinrich Wagner fotografisch dokumentiert werden. Die Qualität dieser Aktion wird danach zu beurteilen sein, wie er es versteht, damit umzugehen.
Zum Abschluss von “...der Bäume Seele” - die Gestaltung eines sichtbaren Zeichens zum Verhältnis Mensch - Natur - wurde am Donnerstag, den 14. Dezember, um 19 Uhr, eingeladen.”
Dennis de Kort Jahrbuch der IKG 1995/96
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